Mont Blanc Juli 2018

Mont Blanc Project - 2018

Kurzbeschreibung


Im Juli, dem Monat, der meist stabiles Wetter verspricht, wenn nicht mehr so viel Altschnee liegt, die Seracs bereits geschrumpft sind, die Gletscherspalten allerdings noch nicht zu groß geworden sind, soll es an den Mont Blanc gehen. Geplant ist eine Überschreitung des Mont Blancs und damit das Erklimmen von insgesamt 5 4000ern.
Der Zustieg erfolgt über das Mer de Glace, der Aufstieg weitestgehend auf der technisch anspruchsvolleren Trois Monts Route über den NO Grat und der Abstieg auf der etwas einfacheren Gôuter Route über den NW Grat.


Teilnehmer:
Daniel Runge, Michael Engelberth

Zeitraum:
23. - 30. Juli 2018

Routenbeschreibung


Zustieg:
Starten werden wir in Chamonix (1000m). Von dort aus geht es für Daniel und Michael E. in 2 d über das Mer de Glace und den Glacier de Tacul an der Requin Hütte (2516m) vorbei und über den Glacier du Geant zur Col du Midi (3530m).
Diese Strecke misst etwa 18.5 km und 2530 hm.

Aufstieg - Aiguille du Midi, Col du Midi, Mont Blanc du Tacul, Mont Maudit:
Von der Aiguille du Midi (3842m) geht es hinunter in das Col du Midi (3530m). Dort beginnt die technisch anspruchsvollere Trois Monts Route, die in 6 h unter dem Mont Blanc du Tacul (4248m) und den Mont Maudit (4465m) den NO-Grat hinauf zum Mont Blanc (4808m) führt. Die Trois Monts Route misst 5.7 km und 1278 hm.
Wir wollen uns überwiegend an diese Route halten und am ersten Tag den Mont Blanc du Tacul (4248m) und den Mont Maudit (4465m) besteigen. Danach benötigen wir ein Nachtlager, das es uns ermöglicht möglichst Nahe unterm Mont Blanc zu nächtigen. Beispielsweise am Colle della Brenva (4309m).

Überschreitung - Mont Blanc, Mont Blanc de Courmayer:
Nach den letzten beiden großen Aufschwüngen zum Gipfel des Mont Blanc (4808m) wollen wir über den SO-Grat den Mont Blanc de Courmayer (4765m) erreichen. Dieser ist etwa 630 m vom Hauptgipfel entfernt.

Abstieg - Dôme de Goûter, Goûter Hütte:
Der Abstieg geht entlang der etwas weniger anspruchsvolle Gôuter Route am Vallot Biwak (4362m) vorbei, über das Col de Dôme und den Dôme de Goûter (4304m) bis zur Gôuter Hütte (3835m). Diese Strecke misst 4 km und 973 hm.

Abstieg - Les Houches:
Der Abstieg soll an der Gôuter Hütte (3835m) vorbei und von da aus weiter nach NW bis nach Les Houches (1008m) gehen. Diese Strecke misst bis zu 18.7 km und 3800 hm.
Hier sind alle Routen zu sehen. Zu- und Abstieg in GRÜNund die Gipfelrouten in ROT.
Hier sind die Trois Monts Route über den NO Grat und die Gôuter Route über den NW Grat zu sehen.

Wie lief die Tour?

Zustieg: Da M. Engelberth auf Grund der Blasen an seinen Hacken immernoch ausgefallen war, entfiel auch der Zustieg über das Mer de Glace zum Col du Midi. Statt desen fuhren wir mit der sonst strikt gemiedenen Seilbahn hinauf. Auf dem Biwakplatz unterhalb der Cosmiques Hütte standen zahlreiche Zelte und wir schlugen unseres auf einem Tage zuvor von anderen vorbereiteten Platz auf.

Überschreitung: Um 03:00 Uhr starteten wir, folgten der Lichterkette die Gletscherwand hinauf und bogen oben zur Besteigung des Mont Blanc du Tacul ab. Von den dutzenden Bergsteigern, die an jenem Morgen den NO-Grat wählten bestiegen außer uns lediglich zwei Andere den Tacul. Mit diesen verbrachten wir um 06:00 Uhr die Minuten den Sonnenaufgangs auf dessen Gipfel. Als sich die Beiden auf den Abstieg machten, stiegen wir ins Col du Maidit ab und verfolgten weiter den SO-Grat in Richtung Mont Blanc. Um 10:00 Uhr auf dem Mont Maudit war da schon etwas mehr los. Hier begegneten wir sogar Bergsteigern, die den Kuffner-Grat empor geklettert waren. Doch auch diese ersparten sich den weiteren Aufstieg zum Mont Blanc. Auch, weil sie früher schon einmal dort ober gewesen waren. Wir stiegen aber weiter. Das geplante Biwak zwischen Maudit und MB strichen wir dabei aus unserem Plan. Der Gipfel schien so nahe und für die Nacht war Schneefall angesagt. Also weiter.
Um 13:30 Uhr waren wir oben. Doch fehlte noch etwas. Um 14:30 Uhr waren wir wieder oben und bereit zum Abstieg über den NW-Grat. Die Besteigung des Mont Blanc de Courmayeur hatte nicht geklappt. Der Schnee auf der Südseite war bereits zu warm geworden. Runtschig und klebrig unter den Steigeisen waren wir uns beide nicht sicher gewesen, ob wir die letzten 100 m hinüber zum italienischen Vorgipfel packen würden und entschieden uns für den Rückzug.
Auf dem Abstig stapften wir völlig entkräftet auf den Schneegipfel des Dome de Goûter, bevor uns der dichte Neben und Schneefall nach 15 h Kletterei in die Goûter Hütte trieben.

Am Folgetag war wieder gutes Wetter. Es lag etwas Neuschnee, aber nicht viel davon unterhalb der Hütte. Nach einer Stunde Kletterei erreichten wir die etwas tiefer gelegene Berghütte vor der auf dem Firnfeld einige Zelte standen. Ich hätte mir ja gerne die 55 Tacken für das Bett in der Goûter Hütte gespart (weitere 50 Tacken kostet das Essen dort), doch wäre die Stunde Abklettern am Vorabend ohne Sicht und mit dem Rest unserer Kräfte kein Spaziergang gewesen. An diesem Tag war es jedoch einer. Ein Spaziergang bis hinunter nach Les Houches. Wunderbar!
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