Vorbereitung:
Am 29.12. bekamen wir von Frances den aktuellen Lawinenlagebericht und die Wetteraussichten per SMS. Angesichts der noch vorherrschenden Lawinenwarnstufe 3 und der zu erwartenden und sehr positiven Wetterentwicklung war abzusehen, dass wir Nord- und Nordostwände werden meiden müssen. So könnten wir lawinengefährdeten Hängen und schneebeladenen Steilwänden aus dem Weg gehen und auf festen Firn hoffen. Daher planten wir die Zustiegsrute noch einmal neu.
Zustieg:
Ab Garmisch stiegen wir in 10 h über das Reintal zur Knorrhütte auf, in deren Winterraum wir die erste Nacht verbrachten. Zum Glück war diese Strecke bereits gespurt. Am zweiten Tag ging es in 7 h über das Zugspitzplatt hinauf auf die Zugspitze. Ab Sonn-Alpin gab es keine Spuren mehr und so gruben wir anfangs mit Schneeschuhen, später mit Steigeisen an eine Spur am Schneefernerhaus vorbei hinauf zum Grat und hinüber zur Zugspitze. Diese Aktion dauerte so lange, dass wir beschlossen kurz unter dem Gipfel in der Wand zu nächtigen.
Grat-Überschreitung:
Am Neujahresmorgen schliefen wir etwas länger und begonnen um 09:00 Uhr mit der Grattour, was sich gegen Abend rechen sollte. Die Bedingungen waren ganz Okay, keine zu großen Wächten und kaum Blankeis, jedoch teils zu dünner Firn auf dem Fels, der gegen Mittag etwas sulzig wurde. Da Hannis vom DAV München vor uns war, konnten wir frische Spuren als Orientierungs- und Tritthilfe nutzen. Dennoch brauchten wir 14 h und erreichten damit um 23:00 Uhr die Biwakschachtel Grathütterl.
Am zweiten Tag auf dem Grat lief es schon besser. Gegen 08:00 Uhr liefen wir los und fanden festen Firn vor. Der aufkommende Wind führte wohl auch dazu, dass dieser selbst um die Mittagszeit herum nicht zu weich wurde. Nach 7 h standen wir letztlich auf der Alpitze.
Abstieg:
Die Alpspitze hinunter folgten wir 2 h lang dem üppig gesicherten Klettersteig und der breit ausgetretenden Spur hinunter zum Osterelderkopf. Kein Vergleich zu unserem Aufstiegsversuch über die Alpspitz-Ferrata vom 27.12., bei dem uns Tiefschnee, Nebel, Schneefall und Sturmböen auf der Hälte zum Umkehren zwangen. Unser Lager schlugen wir keine 100 m von der Station entfernt auf.
Der fünfte und letzte Tag begann mit einem üppigen Frühstück, nach dem wir uns direkt im Restaurant nieder ließen um dort bis 12:00 Uhr noch zwei weitere Mahlzeiten zu verputzen. Danach machten wir uns auf den endlosen Abstieg (6 h) am Kreuzeck-Haus, der Tröglhütte und dem Garmischer Haus vorbei nach Garmisch.