Allaingruppe Juli 2018

4 Summit Project - 2018

Weissmies (4023m) mit Blick auf die Allalingruppe, links der Mischabelgruppe, September 2017

Kurzbeschreibung


Daniel Runge fährt am 11.07. nach Täsch und am 22.07. weiter nach Chamonix.

Gestartet wird von Täsch über Täschhütte und Alphubeljoch zum Alphubel (4206m). Danach stehen Allalinhorn (4027m), Strahlhorn (4190m) und Rimpfischhorn (4199m) auf dem Zettel.
Dies umfasst die vier 4000er der Allalingruppe.


Teilnehmer:
Daniel Runge, Michael Engelberth


Zeitraum:
12. bis 21. Juli

Packliste von Daniel - Stand 24.06.
Hier ist eine Übersicht über alle Routen zu sehen.

Routenbeschreibung


Anreise:
Mit der Bahn dauert die Reise von Hamburg nach Täsch etwa 10 h bis 11 h. Zeitig losgefahren kommt mann daher gegen 16:00 oder 17:00 Uhr an. In Täsch selbst gibt es das "Camping Alphulel", ein Campingplatz mit Matratzenlager für Selbstversorger, das sich für die erste Nacht anbieten würde.

Täsch bis Täsch Hütte:
Von Täsch (1450m) aus geht es gern Osten hinauf zur Täsch Hütte (2701m). Diese Strecke misst 6.7 km und 1251 hm.

Täsch Hütte bis Alphubel:
Von der Täsch Hütte (2701m) geht es auf der Route der Erstbesteiger hinauf zum Alphubeljoch (3782m) und weiter über des SO-Grat zum Gipfel des Alphubels (4206m). Diese Strecke misst 5.1 km und 1505 hm.
[detailierte Routenbeschreibung kommt in Kürze]

Alphubel bis Allalinhorn:
Vom Alphubel (4206m) geht es den Südostgrat hinunter über Alphubeljoch (3782m), flache Kuppe (3846m), Feechopf (3888m) und Feejoch (3826m) rauf auf´s Allalinhorn (4027m). Die Gipel der beiden 4000er sind 3.5 km voneinander entfernt.
[vom Alphubel über SO-Grat, oberer Teil oft blank vereist, bis Alphubeljoch, oder vom Alphubel über Normalweg nach Osten bis unter obersten Steilhang, dann mit langer fallender Querung nach Süden ins Alphubeljoch; in S Richtung ansteigen auf flache Kuppe, dann  in Ö-Richtung über Sattel und Abdachung auf den Feechopf, dann heikler am O-Grat 50 m lange kombinierte Passage, hinab ins Feejoch; gern Südosten in weitem Rechtsbogen über Gipfelhang und von Südwesten über Grat auf´s Allalinhorn]

Die gesamte Strecke von der Täsch Hütte über Alphubel und Allalinhorn bis zur Britannia Hütte ist mit 12.5 km und einem Aufstieg von mindestens 1800 hm ziemlich lang. Es bietet sich eventuell an diese durch eine Übernachtung zwischen Alphubel und Allalinhorn in zwei Etappen zu unterteilen.

Allalinhorn bis Britannia Hütte:
Vom Allalinhorn (4027m) geht der Abstieg über den Hohlaubgletscher zur Britannia Hütte (3030m). Diese Strecke misst 3.9 km.
[vom Allalinhorn über Eisenstangenstufen, Riss und neu ausgeapperte Wandstufe unter den Gipelaufbau; über drei Steilabschwünge zur Ostschulter; in NO-Richtung über langen steil abfallenden Hang in einen Sattel; nach kurzem Anstieg weiter über steilen Firn- und Eishang, über Stufen nahe der SO-Abbrüche und über steileren und einen flacheren Abschnitt den Blockgrat entlang auf den Hohlaubgletscher; in N Richtung, dann O-Richtung über den Hohlaubgletscher, links über Steig schräg aufwärz in NO-Richtung über Hohlaubostgrat zur Britannia Hütte]

Britannia Hütte bis Strahlhorn und zurück unter den Allalinpass:
Von der Britannia Hütte (3030m) geht es über den Hohlaub- und den Allalingletscher rauf zum Adlerpass (3789m). Von dort aus geht es dann über den Nordwestgrat zum Gipfel des Strahlhorns (4190m). Diese Strecke misst 8.1 km und 1160 hm. Der Abstieg erfolgt über die selbe Route wie der Aufstieg, doch endet der Rückweg bereits unterhalb des Allalinpasses Diese Strecke misst nur 4.4 km.
[von Britannia Hütte in W-Richtung auf Steig am Hang zum Hohlaubgletscher; Gletscher bei 3000 hm queren, zum Fußpunkt des Hohlaubgrates; auf Allalingletscher zu vom Hohlaubgrat nach SO abbrechenden Wänden, über flachen Gletscherboden unter Einmündung des vom Allalinpass herabkommenden Eisstromes durch, unter Ostwänden des Rimpfischhorns vorbei zum Adlerpass; auf anfangs ausgepregten, oben in breiten Rücken übergehenden NW-Grat auf´s Strahlhorn; auf selbem Weg zurück bis unter den Allainpass]

Rimpfischhorn Überschreitung:
Der Aufstieg vom Allalingletscher (3260m) über den NO-Grat auf´s Rimpfischhorn (4198m) misst 2.5 km und 938 hm.
[detailierte Routenbeschreibung kommt in Kürze]

Rimpfischhorn bis Flue Alp:
Der Abstieg vom Rimpfischhorn (4198m) geht über den Südwestgipel (4009m) und den Südwestgrat oberhalb des Längflue-Gletschers runter zur Flue Alp (2618m). Diese Strecke misst 6.4 km.
[vom Rimpfischhorngipfel geht es weiter den Grat entlang, durch eine Scharte zum südwestlichen Vorgipfel; von diesem aus hinunter über eine Platte zur gestuften Gratkante und diese entlang zu einer Scharte im W-Grat des Vorgipfels; über eine Wandeinbuchtung, heikle Bänder links rüber in eine Rinne zwischen Felsrippen und in dieser etwa 70 m hinab über ein Firnfeld in westlicher Richtung zum Rimpfischsattel; über den wenig selbstständigen und verfirnten SW-Gipfel die SW-Gratkante, später den breiten felsdurchsetzten Bergrücken hinunter zum Längfluejoch; von dort die NO-Flanke des Pfulwe bis auf eine wenig markante Schulter queren und weiter über ein Firnfeld zum Sattel Pfulwe; über Märgelhänge oder Firn, durch Blocklabyrinth, über Schutthänge der Üsseri Rimpfischwäng und über Wiesen links abwärts zum kleinen Moränensee; vom See den Bach etwa 1 km entlang zur Flue Alp]

Flue Alp bis Zermatt:
Die letzte Etappe geht von der Flue Alp (2618m) runter nach Zermatt (1640m). Diese Strecke misst 7 km.

Die gesammte Strecke vom Rimpfischhorn runter nach Zermatt misst 13.4 km, bei einem Abstieg von 2558 hm.


Das gesamte Projekt beinhaltet eine Wegstrecke von mind. 47.6 km bei mind. 5000 hm. Es lässt sich aber an die Bedingungen vor Ort sowie an die Verfassung der Teilnehmer anpassen. Beispiele: Nach der Besteigung des Alphubels wäre ein Abstieg über das Feejoch zur Metro Alpin und mit dieser nach Saas-Fee machbar. Zudem könnten nach Besteigung von Alphubel und Allalinhorn auf der Britannia Hütte einer oder mehrere Ruhetage eingelegt werden. Die Besteigung des Strahlhorns könnte ganz weg gelassen werden. Statt der Besteigung des Rimpfischhorns könnte ab der Britannia Hütte der Weg über Hohlaub- und Allalingletscher bis zum Adlerpass und von diesem über den Adler- und Findelngletscher zur Flue Alp und weiter nach Zermatt gewählt werden. Ein Abstieg von der Britannia Hütte über das Egginerjoch runter nach Saas-Fee wäre natürlich auch möglich.


Quelle: R. Goedeke, 4000er Tourenführer, 14. Auflage, Bruckmann Verlag, München, 2014.
Hier die Routenführung im Detail.

Wie lief die Tour?

Alphubel: Der Zustieg von Täsch aus über die Täschalp, die Täschhütte zum Biwakplatz am Alphubelsee ist wunderbar. Auch der Aufstieg mit M. Engelberth zum Alphubeljoch verlief ohne große Schwierigkeiten. Wir wählten ab dort den Aufstieg über den SO-Grat dessen letzter Gipfelaufschwund doch recht steil und vereist war. So freute ich mich über zwei mitgeführte Eisgeräte und eine Eingehtour, die von allem etwas bot. Da der Firn in diesem Aufschwung jedoch so dermaßen schlecht war und keinerlei Sicherungen erlaubte, entschieden wir uns dazu ihn Solo zu begehen, um eventuelle Mitreißunfälle zu vermeiden. Als Abstieg wählten wir den über die Ostflanke und schlugen einen Bogen zurück zum Alphubeljoch. Zurück am Biwakplatz gönnten wir uns abschließend ein Bad im Alphubelsee und verbrachten die Nacht auf Höhe der Täschalp am aus Richtung des Rimpfischhorn herabkommenden Flusses.

Rimpfischhorn: Da M. Engelberth auf Grund gigantischer Blasen an den Hacken absteigen musste, machte ich mich alleine auf den Weg hinauf zum Pfulwe Pass. Dort wollte ich auf einen anderen Kletterpartner warten. Nach einem Biwak unterhalb des Pfulwe Gipfels entschloss ich mich jedoch zu einem Soloversuch. Bei traumhaften Bedingungen brauchte ich lediglich 4 h hinauf zum Gipfel. Und was soll ich sagen, Solotouren sind immer etwas besonderes. Besonders beeindruckend und besonders Furchteinflößend. Dank einer herforragenden Abseilpiste und meiner 60 m Reepschnur war ich 3.5 h später wieder zurück am Biwakplatz. Nach einer ausgiebigen Pause stieg ich dann ab zur Täschalp, wo ich am Folgetag auf meinen Partner für die nächste Tour sties.

Täschhorn: Da das Rimpfischhorn ja jetzt erledigt war, mein Partner Allalin- und Strahlhorn aber bereits bestiegen hatte, entschieden wir uns spontan für das Täschhorn und stiegen von der Täschalp zum Mischabeljochbiwak auf. Von diesem brauchten wir zum Gipfel und zurück ganze 23 h. Was daran lag, dass mein Partner die ausgesetzte Gratkletterei und die zahlreichen schmalen Firngrade nicht geheuer waren. Wir sicherten daher die gesammte Strecke mit Klemmkeilen und Felshaken am laufenden Seil ab.

Auch wenn ich damit nur die Hälfte der geplanten Allalingruppe habe abhaken können, so war es doch eine schöne Herausforderung, jeden zweiten Tag auf einem anderen Gipfel zu stehen und eine wunderbare Vorbereitung auf die anstehende Überschreitung des Mont Blanc.
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